Warum haben wir uns für ein Tiny House entschieden?
Auf unserer Radreise hatten wir nicht viel dabei. Wir lebten aus unseren 10 Radtaschen, die an die Räder passten. Durch Jonas‘ Interesse an der minimalistischen Lebensweise war sein Interesse an Tiny Houses schonmal geweckt. Für mich, Vroni, klang die ganze Idee des Minimalismus ziemlich radikal, wobei es natürlich immer darauf ankommt wie extrem man das ganze durchziehen möchte. Für mich geht es auch nicht darum mit möglichst wenig zu leben, sondern mit genug. Genug zu haben ist schwer zu realisieren und wird in unserer Gesellschaft ganz bestimmt nicht unterstützt. Jeder freue Raum den man in einem Regal, Zimmer oder Schrank hat wird sich mit der Zeit füllen, das ist einfach so. Also muss ein Raum her, der gerade genug Platz bietet. Unser Tiny House ist nicht das Kleinste und die Möbelstücke sind nicht alle super platzsparend optimiert und haben fünf verschiedene Verwendungsmöglichkeiten. Wir wollten uns ein zu Hause schaffen, es selber bauen und es so gestalten, dass man angenehm darin leben kann. Mir war deshalb auch wichtig, dass nicht alles immer weggeklappt werden muss, sondern dass man am Esstisch sitzen und gleichzeitig auf dem Sofa chillen kann. Aber das muss jeder für sich selber wissen, ich will damit nur sagen, Minimalismus und das Leben in einem Tiny House müssen nicht extrem sein.

Zu Gast in einem einfachen Haus in Timor Leste

Bau der Treppe für unser Tiny House
Wir hatten natürlich jetzt auch den Vorteil, dass wir vor unserer Reise nur in kleinen Studentenzimmer gewohnt hatten und somit einfach auch noch nicht so viel Zeug haben, an dem wir hängen und das wir gerne in eine Wohnung oder Haus mitnehmen wollen. Für uns ist es aktuell sogar noch mehr eine Vergrößerung vom Zelt zum Tiny House, als eine Verkleinerung.
Also nochmal generell unsere Gründe fürs Tiny House, waren die Idee des Minimalismus, nicht so viel besitzen und mehr auf das konzentrieren, was einem Freude macht, die Möglichkeit das Haus selber zu bauen, der Preis und die Flexibilität. Wir sind noch jung und noch in keinem Ort verwurzelt, wer weiß wo wir in fünf Jahren sind. Was uns allerdings auch von Anfang an klar war, das wird nicht unser Haus für den Rest des Lebens sein. So wie es jetzt ist, rechnen wir damit, dass wir darin für die nächsten 6-8 Jahre wohnen könnten. Wir haben ein extra Zimmer (=Kinderzimmer) mit eingebaut, sodass ein paar erste Jahre mit einem Kind noch abgedeckt sind. Danach muss ein zweites oder größeres Haus oder so her, aber das sehen wir, wenn es so weit ist. Auf unserer Reise haben wir eh festgestellt, dass es eher deutsch ist, sein Leben lang in einem Haus, in einem Ort zu leben. Mal sehen wie sich das alles bei uns entwickelt.